3 h I F I EXKLUSIV KOMPAKTLAUTSPRECHER
mierter
räumig umfahren.
und
Aufwand, versichert Borresen bei seinem
Besuch in der Redaktion. Die Kunst der
Entwicklung hört jedoch bei den Chassis
nicht auf, wenn sie auch nach vorherr-
schender Meinung die Grundvorausset-
zung für ein überzeugendes Ergebnis dar-
stellt. Höchste Fertigungskonstanz, eine
perfekt angepasste Weiche mit höchst
wertigen Bauteilen und für die Chassis
optimierter Filtersteilheit, teure Nordost
»din-Kabel, ein auf Resonanzarmi
miertes Gehäuse inklusive phasenopti-
Schallwand sind selbstverständ-
lich. Hinzu kommt im Falle der D1 noch
ein graziler Ständer, der so leicht ist, wie er
lussieht und sich als Teil der Gesamtkon-
struktion versteht. Kleinere Kind'
Haustiere sollten diesen Bereich Siuu-
u ie großen M o m e n te
Als Borresen die D1, nachdem wir sie
lange eingespielt hatten, in unserem 40
Quadratmeter großen Hörraum aufgebaut
hatte, erstaunte zunächst die gewählte
Basisbreite von rund drei Metern, unmit-
telbar darauf die Fülle, mit der die Musik
den Lautsprechern entströmte.
Nicht der Hauch einer Kompaktbox
war zu erahnen, als
Doug MacLeod
auf Keith Johnsons Reference Recor-
dings-Aufnahme „Rosa Lee“ besang.
Gitarre, Gesang, Raumabbildung, Dyna-
mik - neutral, groß, echt. Was erst nach
einiger Hörzeit wirklich auffiel, dann aber
umso eindrücklicher: wie leicht Töne
ein- und auszuschwingen vermochten.
Derart ansatzlos, dass zunächst nur klar
Der leichtgewichtige Ständer
soll so wenig Energie wie
möglich speichern und steht
nicht auf Spikes
Kugeln aus Alu oder Keramik finden in der
Pfanne der Aluhülsen ihren Platz
war, hier ist etwas anders als gewohnt,
hier passiert etwas ganz Besonderes
Feinste Anblas-, Anschlag- und
Atemgeräusche
wurden
mit
einer Leichtigkeit hörbar, dass
sie den Zuhörer förmlich anspran-
gen. Wer die Befürchtung hegt, dass
dies mit einem Zuviel an Hoch-
onenergie einherginge, der kann
eruhigt werden: An eine sanftere,
harmonischere, völlig ohne aufge-
setzte Schärfe daherkommende Wieder-
gabe fehlt mir die Erinnerung.
Je länger die D1 spielte, angefeuert von
Accustic Arts Vor/End-Kombi Pre II/
Amp II, Accuphases CD-Spieler DP 550
oder der T+A 3000er-Kombi, aber stets
komplett mit Ansuz-Kabeln verdrahtet,
die Borresen entwickelt hat und die in
^esen Tagen ihre Markteinführung erfah-
ren, desto mehr riss sie die Hörerschaft
mit, zog sie in ihren Bann. Dabei waren
es nicht nur die leisen Zwischentöne,
die sie zu einer Ausnahmebox machen,
sondern die Summe der überragenden,
unspektakulär präsentierten Qualitäten.
Feinste dynamische Abstufungen erklan-
gen in einer Mühelosigkeit, die erstaunte.
Und das in einem großen Raum, nicht
etwa im kleinen Kämmerchen. Sprachen
wir über Raum? Ein Opernchor kommt
gerade recht, willkommen Herr Verdi!
Im Revier der G roßen
Mich hat dieser kompakte Klangriese aber
auch mit seiner Fähigkeit, Homogenität in
allen Aspekten der Darstellung zu verkör-
pern, derart begeistert, wie es noch kei-
ner seiner Artgenossen zuvor vermochte.
Auch wenn es manche, allen Kompakten
eigenen Einschränkungen auch weiterhin
gibt: Ultimatives in Grobdynamik und
Tieffiass können die „Big Brothers“ bes-
ser. Dennoch steht die Raidho D1 den
meisten selbst ihrer großvolumigen Kol-
legen an gefühlter klanglicher Größe und
Autorität nicht nach und macht ihnen
das Revier streitig - ein atemberaubendes
Konzept, das mit aller Konsequenz zum
Erfolg geführt wurde.
M ic h a e l L a n g
RAIDHO D1
Paar ab €16.000
Maße: 20x37x36 cm (BxHxT)
Garantie: 5 Jahre
Kontakt: Taurus, Tel. 040/5535358
www.taurus.net
Was für ein Lautsprecher!
Mit
unfassbarer Akribie ist hier ein
Juwel
auf
die
Beine
gestellt
worden. Ideen, Verarbeitung und
letztlich das klangliche Ergebnis setzen
Maßstäbe. Sicher kein Sonderangebot,
aber sein Geld wert.
M ESSERG EBNISSE *
I
3
3.5
m s
4
4 .5
|
Nennimpedanz
8 Q
minimale Impedanz
7 Q bei 120 Hertz
maximale Impedanz
21 Q bei 2400 Hertz
Kennschalldruck
(2,83 V/1 m)
76,2 dB SPL
Leistung für 94 dB
(1 m)
32 W
untere Grenzfrequenz
(-3 dB)
49 Hertz
Klirrfaktor
bei 63 / 3k / 10k Hz
1
/ 0,3 / 0,1%
|
LAB O R -K O M M ENTAR
Auf Achse etwas unruhiger Frequenzverlauf,
exzellente Impulsantwort. Für ausgewo-
gene Wiedergabe und beste räumliche
Abbildung zum Hörplatz stark eingedrehte
Aufstellung und eine größere Basisbreite
als üblich empfohlen. Der Impedanzverlauf
mit minimal sieben Ohm ist problemlos, der
Wirkungsgrad ruft nach kräftigen Röhren mit
mindestens 50 Watt Sinus pro Kanal - oder
Transistor-Amps mit reichlich Watt. Diverse
Furniere/Lackierungen gegen Aufpreis liefer-
bar. Ständer kosten 1800 Euro/Paar.
STEREO)
-TEST
KLANG-NIVEAU
100%
PREIS/LEISTUNG
SEHR GUT
* Zusätzliche Messwerte und Diagramme für Abonnenten
im STEREO-Club unter w w w .stereo.de
50 STEREO 1/2014
vorherige seite 49 Stereo 2014-01 lesen sie online nächste seite 51 Stereo 2014-01 lesen sie online Nach hause Text ein/aus